Ausstellung

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Ausstellung

Thomas Jorissen – Bilder 2011-2015

Samstag, 4.6. und Sonntag, 5.6.2016, jeweils 11 bis 17 Uhr
Samstag, 11.6. und Sonntag, 12.6.2016, jeweils 11 bis 17 Uhr

Samstag, 4.6.2016, 11 Uhr Vernissage
Gespielt und gezeigt wird John Cage, Imaginary landscape No. 1

Die Innenräume – Raumbilder

Die dargestellten Innenräume oder Wandstücke gehen auf reale Ansichten zurück. Sie befinden sich häufig in verwaisten Gebäuden, bei deren Beschreiten einem eine schon fast beklemmende Leere entgegentritt. Nur vereinzelt erinnern noch Gegenstände an ein menschliches Dasein. Die Vermächtnisse haben ihre eigene Geschichte. Die Räume sind nach Aufgabe einer Nutzung klimatischen und menschlichen Einflüssen ausgesetzt. Beide hinterlassen Spuren, die wiederum erweiterte Raumformen und somit neue rätselhafte Ansichten definieren, die in den Bildern manifestiert werden. Um die Empfindung der Raumszenen treffender einzufangen, werden oftmals ortspezifische Materialien wie Mörtel, Sand, Gips, Steinmehl, Staub, Asche, Erde, Holz, Schilf oder Stroh entnommen und in die Bilder eingearbeitet.

Die ursprünglichen Gebäude, einst wichtige Handlungs- und Produktionsstätten im lokalen Sinne, prägten seinerzeit das Stadt- und Landschaftsbild. Diese Prägung bleibt auch ohne Gebrauch bis in die Jetztzeit bestehen. Im Laufe der Jahre sind einige dieser Bauten nicht mehr existent oder durch Umformung verloren gegangen. Dieser Verlust wird in den Raumbildern wie aber auch in den Landschafträumen (z.B. bei den Arbeiten Rodung I-V) spürbar.

Die Landschaften – Landschaftsräume – imaginäre Landschaften:

So wie bei den Bildern der Innenräume, gehen auch die Landschaften – Landschaftsräume auf tatsächlich existierende Motive zurück, ohne diese jedoch real abzubilden. Im Detail werden Ackerfurchen, Spuren, Rinnsale, Borken, Rinden usw. aufgenommen, um dann als abstrahierte Elemente wieder in den Bildern Platz zu finden.

Es geht darum, diese rohe Landschaft unter Einfluss der argraren Abnutzungserscheinungen und den Hinterlassenschaften von menschlichen und erosionsbedingten Einwirkungen darzustellen. Diese Sujets unterliegen oft einer zeitlichen Metamorphose. Jedoch kommt, anders als bei den Raumbildern, ein immer wieder verändernder, temporärer Faktor, wie Licht oder Wetter hinzu, so dass die Landschaftsbilder stets nur eine Momentaufnahme darstellen und eine eigene Stimmungswelt transportieren.

Aus dieser Empfindung heraus entstehen auch die sogenannten imaginären Landschaften, die ganz auf direkte Realbezüge verzichten, um einerseits die Motivik zu pointieren und andererseits eine freiere, globalere Sichtweise auf die Bildthematik zu bieten.

„Altes Wasserwerk“